…. and suddenly no longer there, only the valley

mountains

At night, deep in the mountains,
I am sitting in meditation.
The affairs of humans
Never reach this place
Everything is still and empty.
The scent of incense,
Swallowed by the endless night.
My robe
Wet from dew
I can’t sleep
Go into the forest –
Suddenly
Above the highest peak
The full moon.

This poem was written by Ryokan, a Buddhist monk from Japan who lived from 1758-1831. Ryokan was a poet, Buddhist monk, wanderer, beggar and calligrapher. Most of his life he lived the life of a hermit, deep in nature, in the mountains, at riversides, under trees, and had to beg for his livelihood. Ryokan was considered to be ‘enlightened’. Ryokan was truly able to listen to trees, meadows, flowers and children, and his mind was embedded in the forms of creation, the ‘one’, as we say in Zen. The moon, in this context, is a symbol of ‘Enlightenment’ or ‘Awakening’. Weiterlesen

Ryugin … das Singen des Drachen am Pilatus

Drachen 4

Kurz bevor man die Autobahn von Luzern verlässt um in die Innenstadt zu fahren entdeckt man plötzlich den Pilatus-Berg, der über der Stadt wacht. Die wohl berühmteste Sage um den Pilatus ist die Sage vom Drachenstein. Weiterlesen

….. Bonno Soku Bodai

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In meinem letzten Text schrieb ich die Zeilen : All die vertrockneten Gefühle die darauf warten, würdevoll berührt zu werden durch den ruhigen Atem unseres Körpers und unseres Geistes, die im Grunde nichts anderes sind als das „Eine“, besinnen sich „zu sich selber“.

Was beudeutet dieses ; „Besinnen sich zu sich selber“?

Es gibt im Zen die Idee von „Bonno Soku Bodai

Das Wort Bonno wird übersetzt als „Welt der Illusionen“, oder mit „Anhaften an den Phänomenen“. Mit „Illusion“ ist aber nicht eine äussere Welt gemeint, die uns illusionär erscheint, sondern es sind unsere oft illusionären Gedankenstränge, unsere illusionären Konzepte, unsere Anhaftungen, unsere Begierden, unsere Verwirrungen und Emotionen.
Wenn wir aber noch tiefer gehen, dann ist „Bonno“ nicht eine „Anhaftung“ oder eine „Begierde“, sondern es ist die Energie die in diesen „Begierden“ liegt. Es ist Energie, die in den Anhaftungen und schwierigen Gefühlzuständen liegt. Es ist die „Ladung“, die „Kraft“ der Anhaftung, die sich darin manifestiert. Weiterlesen

…. und plötzlich ist niemand mehr da, nur das Tal

mountains

Des Nachts, tief in den Bergen,
Sitze ich in Meditation.
Die Angelegenheiten der Menschen
gelangen nie hierhin:
Alles ist still und leer.
Der Duft der Räucherstäbchen,
verschluckt von der endlosen Nacht.
Meine Robe,
ganz durchfeutet von Tau.
Ich kann nicht schlafen,
gehe in den Wald –
Plötzlich,
über der höchsten Bergspitze,
Erscheint der volle Mond

Dieses Gedicht stammt von Ryokan, einem Buddhistischen Mönch aus Japan, der 1758 – 1831 gelebt hat. Ryokan war Dichter, Buddhistischer Mönch, Wanderer, Bettler, Kaligraphiekünstler. Die meiste Zeit seines Lebens lebte er das Leben eines Einsiedlers, tief in der Natur, in den Bergen, an Flüssen, unter Bäumen und musste um seinen Lebensunterhalt betteln. Ryokan galt als „erwacht“. Ryokan konnte den Bäumen, Wiesen, Blumen und Kindern wirklich zuhören und sein Geist war zutiefst eingebettet in die Gestallt der Schöpfung, des „Einen“ ( so wie wir es im Zen ausdrücken). Der Mond ist in diesem Kontext ein Symbol der „Erleuchtung“ oder des „Erwachens“. Weiterlesen

Stille die blüht

Die letzten 20 Jahren habe ich am Fusse des Pilatus gelebt. Ich erinnere mich noch sehr genau an den Umzugstag, an diesen besonderen und auch eigentümlichen Moment, wo ich vorne neben dem Fahrer im Möbelwagen sass und wir von der Autobahn ab nach Luzern hineinfuhren. Da war er, dieser mächtige Berg, und alles andere, der Strassenverkehr, die Häuser, eben dieses „Stadt-Drum-Herum“ wurde plötzlich unwichtig, unscheinbar und eigentlich überflüssig. Still , schweigend, voll Anmut , älter als jedes menschliche Wesen, älter als die Entstehung aller Menschen, so zeigte sich mir plötzlich dieser Berg. Ich war in der Vergangenheit des öfteren in Luzern, habe die Stadt aber immer mit dem Zug erreicht und komischerweise diesen Berg, obwohl er deutlich sichtbar über Luzern wacht, nie wirklich wahrgenommen.
Später dann, jeden Morgen, wenn ich ich aus dem Haus ging, oft an der Busstation wartete, erblickte ich immer wieder von neuem seinen Gipfel, und ich wusste, auch wenn ich nicht an der Busstation war oder ihn nicht sehen konnte, der Pilatus wartete auf mich. Immer war er da in einer grossen Verlässlichkeit, und so wurde er auch ein guter und vertrauter Freund von mir. Im Regen, im Schnee, von Wolken verhüllt, gold-glänzend im Abendschein. 1000 Kleider trug er in Tausend Tagen und Jahren, immer sich selber bleibend in seiner anmutigen „Bewegung“.

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